Visa oder Mastercard? Was bedeutet Auslandseinsatz? Und überhaupt: Warum brauche ich eine Kreditkarte auf Reisen? Alle Infos, die du über eine Kreditkarte auf Reisen benötigst, haben wir dir in diesem Artikel zusammengefasst.
Gleich zu Beginn beantworten wir die wichtigste Frage: Warum benötigst du überhaupt eine Kreditkarte auf Reisen? Bisher hast du wahrscheinlich alles mit deiner Maestro-Karte (EC-Karte) bezahlt. Warum solltest du jetzt also eine Kreditkarte benötigen?
Anders als zuhause, wirst du auf Reisen nicht so leicht mit deiner Maestro Karte bezahlen können. Dein Hauptzahlungsmittel werden deine Kreditkarte sowie Bargeld sein. Im Gegensatz zu Maesto-Karten werden Kreditkarten fast überall akzeptiert und sind weltweit im Einsatz. Mit deiner Kreditkarte wirst du Unterkünfte buchen, im Restaurant bezahlen und am ATM Geld abheben.
Du musst dein ganzes Geld nicht in Bar mitnehmen und immer wieder in einer Wechselstube eintauschen. Der Aufwand wäre jedes Mal groß und die Gebühren haben es oft ganz schön in sich! Ein Bankomat lässt sich überall schnell finden und hat meistens auch die niedrigsten Gebühren.
Eine Maestro-Karte ist für eine Weltreise eher ungeeignet. Viele Bankomaten akzeptieren diese Karte erst gar nicht. Sollten sie doch angenommen werden, fallen bei Abhebungen meist höhrere Gebühren an. Auch bei Online-Zahlungen (Unterkunft, Mietauto,...) oder Bezahlung im Supermarkt ist eine Maestro Karte fast unbrauchbar, weil hier oft nur Kreditkarten akzeptiert werden. Für den äußersten Notfall haben wir zwar unsere Maestro-Karte mit (wir haben sie ohnehin), aber wir haben sie wirklich noch nie benötigt.
Wenn du dich noch nie mit Kreditkarten beschäftigt hast, wirst du auf einige Begriffe stoßen, die erstmal für Verwirrung sorgen. (Wir kennen das sehr gut!) Damit du einen Durchblick bekommst, haben wir dir hier die Wichtigsten zusammengeschrieben und erklärt.
ATM steht für „automated teller machine“ und ist die englische Bezeichnung für Geldautomat. Wenn du auf deiner Reise auf der Suche nach einem Bankomat bist, um Geld abzuheben, suchst du am besten nach „ATM“ auf Google Maps.
Die Jahresgebühr ist der Preis, den du für deine Kreditkarte pro Jahr bezahlst. Es gibt viele kostenlose Kreditkarten, die für eine Reise sehr gut geeignet sind. Das größte Angebot an kostenlosen Kreditkarten gibt es in Deutschland. Aber auch für Österreicher und Schweizer gibt es ein paar Möglichkeiten, um zu einer kostenlosen Kreditkarte zu kommen.
Wie der Name schon sagt: Gebühren, die mit fremden Währungen anfallen. Je nach Kreditkarte können dieser Gebühren anfallen...
... beim Abheben von fremder Währung.
... beim Bezahlen in fremder Währung.
... beim Abheben UND Bezahlen in fremder Währung.
... gar nicht.
Diese Gebühr wird entweder prozentuell vom jeweiligen Geldbetrag berechnet oder ein fixer Mindestbetrag. Deine Kreditkarte sollte möglichst keine Fremdwährungsgebühren haben. Sonst bezahlst du bei jeder Abhebung oder Kartenzahlung immer etwas mehr.
Beispiel 1: Du hast eine Kreditkarte, bei der 2% Fremdwährungsgebühren beim Abheben von Geld in fremder Währung anfallen. Du hebst 2.300 Mexikanische Pesos (=100€) bei einem Geldautomaten ab. Von deinem Konto werden 102€ abgezogen.
Beispiel 2: Du hast eine Kreditkarte, bei der keine Fremdwährungsgebühren beim Abheben von Geld in fremder Währung anfallen. Du hebst 2.300 Mexikanische Pesos (=100€) bei einem Geldautomaten ab. Von deinem Konto werden 100€ abgezogen.
Beim Auslandseinsatz handelt es sich um eine Gebühr, die anfällt, wenn im Ausland bezahlt oder Geld abgehoben wird. Dabei ist egal, ob in einer anderen Währung oder in der Währung der Bank. Du kannst also eine deutsche Karte haben und in Italien am Geldautomaten Euro abheben. Du hebst zwar in der Währung deiner Bank ab, aber in einem anderen Land. Die Gebühr wird auch hier entweder prozentuell vom jeweiligen Betrag berechnet oder es gibt einen fixen (Mindest-)Betrag.
Die Automatengebühr ist nicht abhängig von deiner Kreditkarten-Bank, sondern vom ATM an dem du Geld abhebst. Das heißt, die Bank in (z.B. Thailand) entscheidet, dass du 200 Bath an Gebühren bezahlen musst, wenn du Geld bei ihrem Geldautomaten abhebst. Vereinzelt gibt es Geldautomaten, die keine Gebühren verlangen - aber meistens kommst du um diese Gebühren nicht herum. Vor einigen Jahren gab es noch Banken, die diese Gebühren zurückerstattet haben, aber mittlerweile macht das keine mehr.
Eine Abhebegebühr wird dir jedes Mal verrechnet, wenn du an einem ATM Geld abhebst. Dabei ist es egal, in welcher Währung oder in welchem Land. Es gibt Karten ohne Gebühren oder mit einem fixen Betrag von ein paar Euros, der jedes Mal mit abgezogen wird. Bei einigen Kreditkarten gibt es auch ein Angebot mit ein paar kostenlosen Abhebungen pro Monat - danach kostet jede Abhebung. Eine solche Karte ist oft ganz gut als Zweitkarte.
Die Möglichkeit für Teilzahlungen gibt es nur bei echten Kreditkarten (nicht Debitkarten). Wenn deine Kreditkartenabrechung kommt, musst du nicht sofort den ganzen Betrag begleichen, sondern nur ein paar Prozent. Den Rest kannst du in einem vorgegebenen Zeitraum bezahlen. Meistens musst du dich darum selbst kümmern und wirst von der Bank nicht nochmal informiert. Wenn du das Zeitlimit aber übersiehst, fallen Gebühren für eine verspätete Zahlung an. Bei einigen Kreditkarten gibt es die Möglichkeit, die Teilzahlung in der App oder online zu deaktivieren. So besteht die Gefahr nicht, dass du deine Rechnung zu spät bezahlst und Strafgebühren bezahlen musst.
Eine Debitkarte ist keine “echte” Kreditkarte (siehe mehr Infos zu Kreditkarten weiter unten). Wenn du mit einer Debitkarte bezahlst, wird der Betrag sehr zeitnah (sofort oder am gleichen Tag), von deinem verknüpften Konto abgezogen. Das heißt, du musst immer genügend Geld auf dem verknüpften Konto haben, um damit bezahlen zu können. Im Gegensatz zu echten Kreditkarten, besteht hier keine Gefahr, mehr auszugeben, als vorhanden ist. Allerdings kann es bei Debitkarten zu Problemen kommen, wenn du einen Mietwagen mieten möchtest, wo eine Kaution hinterlegt werden muss. Da du bei einer Debitkarte keinen Verfügungsrahmen hast, kann es zu Problemen bei der Kaution kommen. Manche Mietwagen-Verleiher akzeptieren aber auch eine Kaution in Bar, wenn du vor Ort bist. Wenn du aber vor hast, dir oft einen Mietwagen zu nehmen, pack am besten eine echte Kreditkarte ein.
Bei einer echten Kreditkarte bekommst du von deiner Bank monatlich einen Kreditrahmen zur Verfügung gestellt. Dieser wird anhand deines Gehaltes bemessen und einmal im Monat von einem verknüpften Konto vollständig oder in Teilen (siehe Teilzahlung) abgezogen. Du kannst im Monat so viel damit zahlen, wie dein Verfügungsrahmen erlaubt, musst aber darauf achten, dass du genug Geld auf dem verknüpften Konto hast. Ansonsten kann es zu sehr hohen Zinsen kommen, wenn am Abrechnungstag dein Konto den Betrag nicht deckt. Auf Reisen ist es vor allem beim buchen von einem Mietwagen besser eine echte Kreditkarte zu haben. Mietwagenunternehmer sperren als Sicherheit den Betrag der Kaution auf deiner Kreditkarte.
Was zeichnet eine gute Reise-Kreditkarte aus? Das wichtigste Kriterium sind natürlich die Kosten. Hier ein paar Euro, dort ein paar Prozent mehr Gebühren und schon kommt einiges zusammen. Deshalb ist es wichtig, genau auf die Kosten zu achten.
Deine Karte sollte möglichst keine jährlichen oder monatlichen Gebühren haben. Es gibt eine ganze Reihe kostenloser Kreditkarten. Einige Kartenanbieter haben dieses Angebot allerdings nur für das erste Jahr. Danach wird oft die ganz normale Gebühr verlangt. Manchmal ist eine kostenlose Karte auch an bestimmte Bedingungen geknüpft (z.B. monatlicher Geldeingang). Achte darauf, dass die Karte immer kostenlos ist oder du immer die Voraussetzungen erfüllst. Es gibt auch Kreditkarten mit einer Jahresgebühr, die für eine Reise geeignet sind, weil sie weitere gute Eigenschaften haben.
Die Abhebegebühr und der Auslandseinsatz sollten immer kostenlos sein. Sonst bezahlst du für jede Abhebung oder generell jedes Mal, wenn du die Karte im Ausland verwendest. Da du viel unterwegs sein wirst, sollte deine Karte die benötigten Abhebungen auf jeden Fall kostenlos anbieten.
Auf Reisen hast du ständig mit anderen Währungen zu tun. Damit du nicht jedes Mal ein paar Prozent mehr bezahlst, benötigst du eine Karte, die keine Gebühren für fremde Währungen verlangt. Die Fremdwährungsgebühr liegt meistens zwischen 0,8%-2,5% des Betrages, den du bezahlst oder abhebst.
Visa und Mastercard stehen einander in nichts nach. Sie werden weltweit akzeptiert und haben ähnlich viele Akzeptanzstellen (Visa etwas mehr). Wir empfehlen dir trotzdem, mindestens eine Visa und mindestens eine Mastercard dabeizuhaben. Sollte es mal vorkommen, dass eine der beiden Karten nicht angenommen wird, hast du immer noch einen Ersatz. Wir selbst reisen auch mit zwei Visa Karten und einer Mastercard, wobei die Mastercard unsere Hauptkarte ist. Bisher hatten wir noch nie den Fall, dass unsere Mastercard nicht angenommen wurde.
Alle unsere Karten sind Debitkarten und bisher hatten wir noch nie das Gefühl, eine echte Kreditkarte zu benötigen. Allerdings haben wir auch noch nie einen Mietwagen gebucht, wo es zu Problemen kommen könnte. (Beim Rollermieten muss keine Kaution mit einer Karte hinterlegt werden). Wenn du weißt, dass du öfter einen Mietwagen benötigst, solltest du eine echte Kreditkarte jedenfalls einpacken. Dei DKB Debitkarte verspricht, dass du auch mit dieser Karte ohne Probleme einen Mietwagen buchen kannst.
Der große Vorteil bei Debitkarten liegt bei der leichten Verfügbarkeit. Du benötigst nicht unbedingt ein monatliches Gehalt und es gibt selten eine Bonitätsprüfung. Außerdem behältst du bei einer Debitkarte die Ausgaben besser im Überblick, da deine Ausgaben zeitnah vom Konto abgezogen werden. Für Reisen sind beide Karten-Arten sehr gut geeignet.
Der Albtraum eines jeden Reisenden: Die Kreditkarte ist weg! Ob verloren oder geklaut spielt dann keine Rolle. Sie ist weg und man fühlt sich hilflos. Aber keine Sorge: Mit ein wenig Vorbereitung ist selbst der Verlust der Kreditkarte nicht so schlimm. Wir selbst haben schon mal eine Karte verloren und konnten das Problem schnell lösen.
Ok, logisch - und dabei solltest du keine Zeit verlieren! Aber dazu musst du erst mal wissen, wie das funktioniert. Heutzutage gibt es bei vielen Kreditkarten schon die Möglichkeit sie über die dazugehörige App zu sperren. Wenn du einen Internetzugang hast, kannst du das innerhalb einer Minute erledigen.
Wenn du deine Karte nicht über die App sperren kannst, notiere dir im Vorfeld die benötigte Sperrnummer deiner Bank. Am besten speicherst du sie gleich im Handy ein, sobald du deine Karte bekommst. Mit deiner normalen Simkarte hast du oft keinen Empfang oder du besitzt vielleicht gar keine mehr. Am besten verwendest du dafür Skype. Um ca. 5€ kannst du dir dort fast drei Stunden weltweit zum Telefonieren kaufen. Deine Bank wird die Karte umgehend sperren.
Zur Sicherheit solltest du immer mindestens eine zweite Kreditkarte dabei haben. Sonst stehst du wirklich ohne Geld da und das wird schnell zum Problem. Sollte dir eine deiner Karten dann abhanden kommen, kannst du nach dem Sperren ganz einfach auf die andere umsteigen. Wenn deine Zweitkarte die einzige Ersatzkarte ist, die du dabei hast, dann wird auch noch Schritt 3 für dich interessant.
Damit du wieder abgesichert bist, falls dir mit viel Pech deine einzige Ersatzkarte abhanden kommt, kannst du gleich eine neue Karte beantragen. Eine neue Karte kannst du dir in den meisten Fällen auch ins Ausland bestellen und sie sollte innerhalb ein paar Tagen da sein. Vielleicht entschließt du, längere Zeit an einem Ort zu bleiben, wo du sie hinschicken kannst. So hast du innerhalb kürzester Zeit wieder deine Karte zurück.
Achtung! Die meisten Banken verlangen eine Gebühr für das Verschicken einer Kreditkarte. Außerdem kann es sein, dass diese Ersatzkarte andere Konditionen hat, als deine Karte zuvor (keine Bargeldabhebungen möglich, befristet, Kosten,...). Informiere dich deshalb vorher bei der jeweiligen Bank.
Bei manchen Banken hast du die Möglichkeit “Notfallbargeld” zu bekommen. Das kannst du gleich im gleichen Atemzug bestellen, wenn du deine Kreditkarte sperrst. Wie viel Geld du bekommst hängt von deiner Bank ab. Gleich wie bei der Ersatzkarte können auch hier Gebühren für den Service anfallen (je nach Konditionen deines Vertrages). Innerhalb kurzer Zeit schickt die Bank das Geld an eine Auszahlungsstelle in deiner Nähe (z.B. an Western Union), wo du es nach einer Identitätsprüfung abholen kannst. Damit hast du zur Überbrückung genug Geld, bis deine Ersatzkarte ankommt.
Sollte deine Bank kein Notfallbargeld-Service anbieten oder du brauchst so schnell wie möglich Bargeld ohne einer Karte, kannst du dir mit Western Union Geld in über 200 Länder schicken. Dafür überweist du online Geld an Western Union. Dafür musst du einige Daten eingeben und den Standort, an dem du das Geld abholen möchtest. In der Regel ist das Geld nach ein paar Minuten überwiesen. Danach kannst du mit dem zuvor gewählten Ausweis das Geld in Bar am ausgewählten Standort abholen. Die Gebühren von Western Union hängen von mehreren Faktoren ab (Land, Umrechnungskurs,...). Auf diese Weise kommst du sehr schnell zu Bargeld, das du dir selbst oder jemand anders schicken kann.
Hier kannst du nach den Standorten von Western Union suchen: https://www.westernunion.com/de/de/find-locations.html
Für eine längere Reise sind Kreditkarten mit einer Reiseversicherung nicht unbedingt notwendig. Die Kosten für so eine Karte sind um einiges höher und decken nicht immer alles ab, was auf Reisen wichtig ist. Für Auslandskrankenversicherungen gibt es einige Anbieter, die sich auf Langzeitreisen spezialisiert haben. So eine Versicherung ist billiger als die bei Kreditkarten und sehr leicht abzuschließen.
So. Das waren jetzt ganz schön viele Infos. Aber mit diesen Informationen bist du jetzt gut ausgestattet und weißt, worauf es bei einer guten Kreditkarte ankommt.
Wenn du aus Österreich bist, empfehlen wir dir unseren Reisekreditkarten-Vergleich für Österreicher:
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